Beim Fasten oder auch beim Pilgern ist man bald in einer besonderen Stimmung. Die Mischung aus Freude, dass man das, was man da gerade tut wirklich tut und einer ungewöhnlichen Konzentration auf etwas, eine Anmutung von Trance.
Diese Stimmung ist besonders gut geeignet über sich selber nachzudenken,zum Beispiel sein bisheriges Leben Revue passieren zu lassen, oder die Situation der letzten 2-3 Wochen zu überdenken, die private und/oder berufliche. Besonders gern schleichen sich jetzt Zukunftsüberlegungen ein und- wie herrlich- es ist auch genau die richtige Zeit dafür. Gepaart mit der persönlichen kleinen Veränderung durch das Fasten, kann sich jetzt tatsächlich auch etwas im Leben verändern.
2 Beispiele: 1. als ich vor einigen Jahren gefastet habe, hatte ich jeglichen Zuckerkonsum weggelassen, auch den Zucker in meinen Kaffee. Nach der Rückkehr zum normalen Essen und Trinken ist mir der zuckerlose Kaffee geblieben. 2. Manchmal faste ich 5-8 Tage ziemlich radikal. Da esse ich keine feste Nahrung, trinke keinen Kaffe, natürlich auch keinen Alkohol und keine Milch. Ich trinke jede Menge guter Säfte und viel Wasser und Tee. Heuer im Jänner habe ich das wieder gemacht und es ist etwas davon übrig geblieben: am späten Nachmittag trinke ich eine ganze Kanne grünen oder Kräutertee, das erfrischt und ich habe am Abend weniger Heißhunger.
Diese Quick-wins aus dem Fasten sind das eine, das andere ist bei der Beschäftigung mit sich selber das Hinterfragen unserer bisherigen Antreiber, unserer Glaubenssätze, besonders jener, die uns immer wieder in unangenehme Situationen bringen.
Ich suche dann immer wieder nach neuen Möglichkeiten der Orientierung, nach neuen Geboten und Regeln, nach Handlungsvereinbarungen mit mir selber. "Was macht andere Menschen glücklich und wie kann ich das auch ausprobieren", ist dabei meine häufigste Frage. Ich habe schon viele Antworten gefunden und sie in mein Leben integriert.
Das heurige Beispiel stammt aus Japan. Auf die Frage, warum Menschen in einigen Gegenden, speziell in Okinawa besonders lange gesund und glücklich leben, haben fast alle der befragten Alten 3 Eckpfeiler ihres Lebens genannt:
- lebenslange Freundschaften pflegen (jap.:MOAI)
- nur soviel essen, bis der Magen zu 80% voll ist (HARA HACHI BU)
- einen Grund suchen, warum es sich heute lohnt aufzustehen (IKIGAI)
Ich bin ja ganz gut unterwegs mit 2 und 3, aber den Punkt 1 hat mir irgendwie Gabriela immer abgenommen. Jetzt gehe ich aktiver auf Menschen zu und merke, dass es möglich ist Freunde zu finden und mit ihnen in Kontakt zu bleiben.
Zuletzt geändert am 21.02.2018 12:37.
Kategorien: Gedanken